Aschgraue Sandbiene

Andrena cineraria

LINNAEUS 1758

Weibchen der Aschgrauen Sandbiene

Leitart und Maßnahmen:

Andrena cineraria besiedelt ein breites Spektrum an Lebensräumen. Flächen für die Anlage der selbstgegrabenen Erdröhren müssen geeignete Temperaturen und Feuchtigkeitsgrade aufweisen. Viele verschiedene Rohbodenarten die sich durch eine südliche Exposition sowie einen lückigen bzw. spärlichen Bewuchs auszeichnen werden zur Anlage von Nestern genutzt. Auch besonnte und sehr gepflegte Rasenflächen werden besiedelt. Mit der doch recht auffälligen A. cineraria kann man sehr gut auch auf diesen sonst eher artenarmen Flächen das Leben und die Leistungen von Wildbienen beobachten.

Schutzstatus: Aufgrund ihrer enormen ökologischen Bedeutung stehen alle einheimischen Bienenarten (Apoidea spp.) unter dem besonderen Schutz der Bundesartenschutzverordnung.

Phänologie:

A. cineraria bildet eine Generation im Jahr (univoltin). Je nach klimatischen Verhältnissen beginnen die Männchen teilweise schon ab März mit dem Schlüpfen, wenig später erscheinen dann auch die Weibchen (proterandrie). Die in der Regel nur einmal begatteten Weibchen legen bis Mitte des Sommers Brutzellen in 10 – 30 cm tiefen selbstgegrabenen Erdröhren an. Bei der Wahl der Pollenquelle als Nahrung für die Larven ist A. cineraria nicht spezialisiert (polylektisch). Die Wespenbienen Nomada lathburiana oder auch N. goodeniana wurden schon bei A. cineraria als Kuckucksbienen nachgewiesen.

Vorkommen und Bedeutung im LK Wunsiedel:

Der Bestand von A. cineraria ist wahrscheinlich ungefährdet, diese Sandbiene kann des Öfteren an geeigneten Standorten beobachtet werden. Geht die Zahl an geeigneten Lebensräume nicht noch weiter zurück so kann sich die erwartete Klimaerwärmung sogar positiv auf den Bestand von A. cineraria im Fichtelgebirge auswirken.

Körperbau:

Weibchen erreichen eine Körperlänge von 13 bis 15 mm, die Männchen sind wie bei fast allen Wildbienen gedrungener gebaut und mit einer Körperlänge von 11 bis 13 mm auch deutlich kleiner. Die Grundfarbe des Exoskelett ist bei beiden Geschlechtern tiefschwarz. Sehr markant und unverwechselbar ist die Farbe der Körperbehaarung. Auffälligstes Merkmal der Weibchen ist hierbei der weiß behaarte Brustteil mit der charakteristischen schwarzen Querbinde auf der Brustoberseite. Die Stirn ist weiß, der Hinterleib spärlich schwarz behaart. Die Färbung der ebenfalls relativ häufig vorkommenden Sandbiene Andrena vaga ist ähnlich, nur fehlt dieser die schwarze Querbinde auf der Brustoberseite. Die Körper der Männchen beider Arten sind spärlich weiß behaart.

Literatur:

Scheuchl E & Willner W (2016) Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas, Verlag Quelle & Meyer.

Westrich P (2019) Die Wildbienen Deutschlands, Verlag Eugen Ulmer.

Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV - Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten) vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258, 896), die zuletzt durch Artikel 10 des Gesetzes vom 21. Januar 2013 (BGBl. I S. 95) geändert worden ist.

https://www.gesetze-im-internet.de/bartschv_2005/BArtSchV.pdf

Oliver Kreß